사용자:확실남편/Rosetta (Sonde) B

am 14. November 2014 um 13:51 Uhr durch Mfb 틀:Infobox Sonde

Rosetta ist eine Raumsonde der ESA, die den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko zum Ziel hatte und diesen seit August 2014 umkreist. Nach ihrem Start am 2. März 2004 mit einer Ariane 5 G+ als Flug 158[1] passierte die von EADS Astrium in Friedrichshafen gebaute Sonde nach mehreren Swing-By-Manövern an Erde und Mars die Asteroiden (2867) Šteins und (21) Lutetia und verbrachte dann 957 Tage im „Winterschlaf“ (Deep Space Hibernation).[2]

Am 6. August 2014 wurde Rosetta in 100 Kilometern Entfernung zu 67P/Tschurjumov-Gerasimenko auf relative Schrittgeschwindigkeit abgebremst.[3] Die mit vielfältigen Sensoren ausgestattete Sonde soll den Kometen in wenigen Kilometern Höhe umrunden und hat am 12. November 2014 den Lander Philae abgesetzt, der nach einem etwa siebenstündigen Sinkflug auf der Kometenoberfläche aufgesetzt hat.[4]

Rosetta und Philae sollen den Kometen anschließend während seiner aktiven Phase, in der er Koma und Schweif ausbildet, begleiten. Seinen sonnennächsten Punkt wird der Komet im August 2015 erreichen. Die Forscher erhoffen sich Rückschlüsse auf die chemische und die Isotopenzusammensetzung des frühen Sonnensystems.

Die Sonde ist nach der ägyptischen Hafenstadt Rosette benannt, der Lander nach der Insel Philae im Nil. Beide Orte sind für dort gefundene „Meilensteine“ der Entzifferung der altägyptischen Schriften bekannt: den Stein von Rosette und einen Obelisken auf der Nilinsel.[5][6] An Bord der Sonde befindet sich eine Rosetta Disk.[7]

Die Mission kostet insgesamt etwa eine Milliarde Euro, als wichtigste der 17 beteiligten Nationen trägt Deutschland davon rund 290 Millionen Euro.[8][9] Der Lander Philae kostet ungefähr 200 Millionen Euro.[10]

Anfänge der Mission

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Die Entwicklung des Projektes begann 1992.[10]

Ursprünglich war Rosettas Start bereits für den 13. Januar 2003 geplant, und als Ziel war der Komet 46P/Wirtanen vorgesehen. Wegen Schwierigkeiten mit dem Ariane-5-Raketenprogramm (eine Rakete war explodiert) wurde der Start verschoben und, da Kometen nicht warten, auf der Suche nach einem aktiven, noch nicht ausgegasten Kometen, Tschuri als neues Ziel ausgewählt.[11]

Am 26. Februar 2004 wurde der Start vom Weltraumzentrum Kourou in Französisch-Guayana kurzfristig wegen heftiger Höhenwinde und am nächsten Tag wegen eines Defekts am Hitzeschutz erneut verschoben. Am 2. März 2004 um 8:17 Uhr MEZ hob die Trägerrakete Ariane 5 G+ mit der 3 Tonnen schweren Sonde an Bord schließlich von der Erde ab.

Flugverlauf

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mini|Bahnen von Rosetta (schwarz), Erde (grün), Mars (rot), Jupiter (braun) und 67P/Tschurjumow-Gerasimenko (blau)
1 — März 2004: Start der Raumsonde
2 — März 2005: erstes Swing-By-Manöver an der Erde
3 — Februar 2007: Swing-By-Manöver am Mars
4 — November 2007: zweites Swing-By-Manöver an der Erde
5 — September 2008: Vorbeiflug am Asteroiden Šteins
6 — November 2009: drittes Swing-By-Manöver an der Erde
7 — Juli 2010: Vorbeiflug am Asteroiden Lutetia
8 — Juli 2011: versetzen der Raumsonde in den Schlafmodus
9 — Januar 2014: erwachen der Raumsonde
10 — August 2014: Einschwenken in den Kometenorbit
11 — November 2014: Landung der Rosetta-Landeeinheit Philae auf dem Kometen
12 — Dezember 2015: Ende der Mission
[[Datei:MISSION INS UNGEWISSE - Der Kometenjäger Rosetta.webm|miniatur|9-minütiger Videobericht des DLR über die Rosetta-Mission (1080p HD; deutsch)]] Keine existierende Trägerrakete vermag eine so schwere Nutzlast direkt auf die Bahn eines Kometen zu bringen. Dazu liegen Erde und Kometen im Gravitationspotential der Sonne zu weit auseinander. Vielmehr brachte die Ariane-Oberstufe Rosetta lediglich auf eine erdnahe Bahn um die Sonne, also im Wesentlichen aus dem Gravitationspotential der Erde heraus. Dies ist im nebenstehenden Diagramm mit „1“ markiert. Nach wenigen Tagen stand fest, dass die gewünschte Bahn genau genug getroffen wurde, so dass Rosettas Treibstoffvorrat für alle Missionsziele reichen würde, insbesondere für die Bahnkorrekturen der beiden geplanten nahen Vorbeiflüge an den Asteroiden.

Rosettas Bahn kann auf einer interaktiven ESA-Website aus verschiedenen Richtungen betrachtet werden.[12]

Swing-By-Manöver

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Ein Jahr nach dem Start, am 4. März 2005, flog Rosetta ein erstes Swing-By-Manöver, bei dem die Sonde sich der Erdoberfläche bis auf 1900 km näherte. Die Sonde war vor dieser Begegnung „2“ leicht außerhalb der Erdbahn geflogen und von der Erde mitgeschleppt und beschleunigt worden. Danach entfernte sie sich vergleichsweise rasch nach außen und verlor so weniger Energie, als sie vorher von der Erde erhalten hatte. Ihre Bahn kreuzte nun bei „3“ die des Planeten Mars, den sie dort nach einem weiteren Umlauf und Kurskorrekturen am 29. September (Δv = 32 m/s) und 13. November 2006 (0,1 m/s) zu einem sehr engen Swing-By traf. Diese Begegnung am 25. Februar 2007 mit einem Minimalabstand von nur 250 km verlangsamte Rosetta um 2,19 km/s,[13] was die darauf folgende Wechselwirkung mit der Erde umso ergiebiger machte. Diese Wechselwirkung bei „4/6“ bestand aus zwei Begegnungen jeweils am 13. November der Jahre 2007 und 2009, mit Abständen von 5295 bzw. 2481 km. Der Energiegewinn drückte sich in einer Zunahme der großen Halbachse der Bahn auf knapp 1,6 bzw. 3,1 AE aus. 3,5 AE ist der Wert für den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, dem sich Rosetta seitdem genähert hat.

Beobachtung von Deep Impact

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Rosetta beobachtete den Einschlag des Impaktors der Sonde Deep Impact am Kometen 9P/Tempel 1 am 4. Juli 2005 aus etwa 80 Millionen Kilometern Entfernung quer zur Beleuchtung durch die Sonne. Insbesondere war Rosettas UV-Spektrometer ALICE das am besten geeignete Instrument seiner Art, das für die Beobachtung dieses Ereignisses zur Verfügung stand.[14]

Vorbeiflug am Asteroiden (2867) Šteins

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Am 5. September 2008 passierte Rosetta bei „5“, also am inneren Rand des Asteroidenhauptgürtels, den 4,6 Kilometer[15] großen (2867) Šteins mit einer Relativgeschwindigkeit von 8,6 km/s. Mit einem für die ESA neuen optischen Navigationsverfahren gelang der Vorbeiflug im geplanten Abstand von 800 km. Zur Berechnung von Korrekturmanövern machten die beiden Navigationskameras (NAVCAM) und die wissenschaftliche Kamera OSIRIS wiederholt Bilder vom Asteroiden vor dem Sternenhintergrund. Während des Vorbeiflugs wurden sowohl Daten mit der optischen Kamera OSIRIS als auch mit dem Spektrometer VIRTIS gesammelt. Dazu musste die Sonde gedreht werden, sodass die Kommunikationsantenne nicht zur Erde zeigte. Nach 90 Minuten Funkstille bestätigten die ersten Telemetriedaten den Erfolg des Manövers.[16] Die daraufhin veröffentlichten Bilder zeigen einen brillantförmigen Körper mit einer großen Zahl von Impaktkratern.[17] Für Ergebnisse siehe (2867) Šteins.

Vorbeiflug am Asteroiden Lutetia

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Rosetta passierte am 10. Juli 2010 bei „7“ den rund 100 km großen Asteroiden (21) Lutetia mit 3162 km Abstand und einer Relativgeschwindigkeit von 15 km/s.[18]

Neben der Erforschung Lutetias – der Asteroid ist geprägt von riesigen Kratern, Graten und Erdrutschen sowie mehrere hundert Meter großen Felsen – diente der Vorbeiflug auch einem Test der wissenschaftlichen Instrumente von Rosetta sowie von einem der zehn Experimente des Landers Philae in großer Kälte, 407 Millionen km von der Sonne und 455 Millionen km von der Erde entfernt.

67P/Tschurjumow-Gerasimenko

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[[Datei:Comet 67P on 19 September 2014 NavCam mosaic.jpg|mini|67P/Tschurjumow-Gerasimenko]] Überraschend früh, im April 2014, entwickelte der Komet Aktivität, eine kleine Koma aus Gas und Staub.[19] Anfang Juni wurde mit dem Mikrowellenspektrometer MIRO die Emission von Wasser auf 300 Gramm pro Sekunde geschätzt.[20] Mit der Kamera OSIRIS konnte der Komet am 11. Juli in zwei unterschiedlich große, sich berührende Körper aufgelöst werden.[21] Die beiden Teile des Kometen messen 2,5 × 2,5 × 2,0 und 4,1 × 3,2 × 1,3 Kilometer. Bei einem Volumen von 25 Kubikkilometern und einer Masse von zehn Milliarden Tonnen hat der Komet so eine Dichte von 0,4 Gramm pro Kubikzentimeter. Für eine vollständige Rotation um die eigene Achse werden 12,4 Stunden benötigt.[22]

Winterschlaf

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[[Datei:Signal received from Rosetta (12055070794).jpg|mini|rechts|Rosetta-Team im europäischen Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt, Rosetta-Sonde aus „Winterschlaf“ erwacht (20. Januar 2014)]] Rosettas Energieversorgung durch Solarzellen war ein Novum für Missionen jenseits der Marsumlaufbahn. Mit der Strahlungsintensität, die quadratisch mit der Distanz von der Sonne abnimmt, sinkt auch die gewinnbare elektrische Leistung. Die sehr groß dimensionierten Solarmodule erlaubten im März 2011 gerade noch einen ersten Blick auf das eigentliche Ziel der Mission, den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, aus über 1 AE Abstand. Die weitere Annäherung geschah aber in einem weiten Bogen, der mit maximal 790 Mio. km Sonnenabstand fast bis zur Jupiterbahn reichte. Für die 31 Monate jenseits von etwa 660 Millionen km Sonnenentfernung (von „8“ bis „9“ in obigem Diagramm), wurde daher die Sonde in einen Schlafmodus versetzt (Deep Space Hibernation), in dem die geringe verfügbare Leistung nur der „Lebenserhaltung“ diente (Bordcomputer und einige Heizelemente für die wissenschaftliche Nutzlast).[23] Am 20. Januar 2014 erwachte Rosetta planmäßig aus diesem Ruhezustand. In den folgenden Monaten wurden alle Instrumente der Sonde ausgiebig auf ihre volle Funktionsfähigkeit getestet und mit Software-Upgrades ausgestattet. Der Lander erwachte am 28. März 2014.

Annäherung an den Kometen

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Im Verlauf des Mai 2014 verringerte sich die Entfernung zum Kometen von etwa zwei Millionen Kilometer auf eine halbe Million Kilometer. Durch drei Big Burns, am 21. Mai, 4. Juni und 18. Juni, wurde mit insgesamt fast 17 Stunden Brenndauer der Triebwerke die Relativgeschwindigkeit der Sonde zum Kometen um fast 650 m/s gesenkt. Der restliche Bremsbedarf von gut 100 m/s wurde auf sechs weitere Bremsmanöver mit systematisch abnehmender Brenndauer verteilt, die bis zum 6. August 2014 stattfanden.[24] Dabei überholte die Sonde den Kometen und wurde etwa 100 km vor ihm gestoppt.

In diesem Abstand und bei einer Differenzgeschwindigkeit von unter 1 m/s hat dessen Gravitation bereits einen messbaren Einfluss. Zunächst erkundete die Sonde sechs Wochen lang auf dreieckiger Bahn das gravitative Fernfeld des Kometen, um seine genaue Masse und Schwerpunktlage zu bestimmen. Antriebslose Messphasen auf etwa 100 km langen, hyperbolischen Bahnen wurden alle drei bis vier Tage von kurzen Wendemanövern um etwa 300° unterbrochen.[25][3]

Mitte September erfolgte der Übergang in einen elliptischen Orbit in knapp 30 km Abstand. Während der Orbit bis zum 10. Oktober 2014 schrittweise auf 10 km Höhe abgesenkt wurde, erfolgte die genaue Kartografierung der Oberfläche, auch um einen Landeplatz für Philae zu wählen. Die Auflösung erreichte zwei bis drei Meter.[2]

Abwurf des Landers auf den Kometen

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틀:Laufendes Ereignis [[Datei:Mission ins Ungewisse II – Der Kometenlander Philae.webm|thumbtime=10|mini|10-minütiger Videobericht des DLR über die Philae-Mission (1080p HD; deutsch)]]

Ende August 2014 wurden von den beteiligten Wissenschaftlern fünf geeignete Stellen in die engere Wahl als Landeplatz auf P67/Tschurjumow-Gerasimenko genommen und veröffentlicht,[26] aus denen am 15. September der primäre und sekundäre endgültige Landeort ausgewählt wurden.[27] Keiner der fünf Kandidaten konnte zu 100 Prozent alle Kriterien an einen optimalen Landeplatz erfüllen, aber Landeplatz J erwies sich als beste Lösung. Er ist ein sonniger Ort auf dem kleineren Kometenkopf[28] in einer abwechslungsreichen, aber nicht zu sehr zerklüfteten Landschaft und kaum steilen Hängen mit durchschnittlich sieben Sonnenstunden pro Kometentag, die dafür sorgen, dass sich die Akkumulatoren des Landers immer wieder aufladen.[29] Auch der sekundäre Landeplatz, der sich auf dem Kometenkörper befindet, liegt in relativ flachem Terrain und hat ausreichend Sonnenlicht. Am 15. Oktober 2014 wurde der ausgewählte primäre Landeplatz J endgültig vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bestätigt.[30][31] Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde der Landeplatz am 4. November 2014 in Anlehnung an eine gleichnamige Nilinsel auf den Namen Agilkia getauft.[32]

Um den Lander Philae, welcher selbst über keinen Antrieb verfügt, auf den Kometen abzuwerfen, schwenkte Rosetta in einen besonderen pre-delivery orbit ein und führte dann ein Abwurfmanöver aus. Mit einem pre-separation manoeuvre nahm die Sonde kurzzeitig Kollisionskurs auf den Kometen, um sich selbst nach der Abtrennung des Landers mit einem zweiten Manöver wieder auf einen sicheren Kurs zu bringen. Von dort schwenkte Rosetta über drei weitere relay manoeuvres in eine neue Umlaufbahn.[33] Das Abtrennen des Landers geschah am 12. November 2014 um 8:35 Uhr UTC in einer Entfernung von 22,5 km zum Kometenkern.[34] Nach der Abtrennung näherte sich der Lander mit etwa 1 m/s dem Kometen und setzte etwa sieben Stunden gegen 15:33 Uhr UTC[35][36]auf.

Die Gravitationsbeschleunigung auf der Oberfläche des Kometen beträgt sehr grob etwa 0,001 m/sec² (Wert einer Simulation 2004, 1/10.000 der Erdbeschleunigung), wegen seiner unrunden Form jedoch mit sehr starker örtlicher Variation, sowohl in der Grösse als auch in ihrer Richtung. (Philae hat 100 kg Masse mit entsprechend grosser Trägheit, auf den Lander wirkt jedoch nur eine Gewichtskraft, die der von 10 g, also 2 Blatt Papier auf der Erde entspricht.)[37]

Der Lander landete 3 Male, bevor er außerhalb der Zielregion "J" zum Stillstand kam. Ein Teil der Anpress-Rückstoss-Gasdüsen hat nicht funktioniert, Harpunen und Eisschrauben wurden nicht aktiv, weshalb der Lander beim ersten Kontakt – an der angepeilten Stelle – gedämpft einfederte, doch wieder hochsprang. Nach dem zweiten Sprung kam er auf zwei Beinen stehend, also wohl angelehnt zum Stillstand. In dieser Position ist er kürzer als geplant sonnenbeschienen, nur 1,5 h pro 13 h Kometentag.

Technik und Instrumente

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Die Grundstruktur von Rosetta besteht aus einem Gehäuse aus einer Aluminiumlegierung mit 2,8 m × 2,1 m × 2,0 m Größe, wobei die wissenschaftlichen Instrumente (etwa 165 kg insgesamt) auf der Oberseite und die Bus Support Module an der Basis angebracht sind. An der Seite sind eine 2,2-Meter- Parabolantenne für die Kommunikation (S-Band und X-Band mit 10 bis 22.000 Bits pro Sekunde), die jeweils fünfteiligen Solarzellenausleger mit 32 Metern Spannweite (32 Quadratmeter Fläche und 850 W Leistung in einer Entfernung von 3,4 AE und 395 W bei 5,25 AE) und der etwa 100 kg schwere und 1 × 1 × 1 Meter abmessende Lander angebracht. Das Antriebssystem besteht aus 24 Zweistoff-Triebwerken mit je zehn Newton Schub, für die etwa 1670 kg Treibstoff an Bord sind.

An Bord von Rosetta befinden sich elf Instrumente:[38]

  • Das Ultraviolett-Spektrometer ALICE wird nach verschiedenen Edelgasen suchen, deren Verteilung etwas über die Umgebungstemperatur während der Entstehung vor 4,5 Milliarden Jahren aussagt. Eine weiterentwickelte Version von Alice findet sich auch in der Sonde New Horizons. ALICE ist neben MIRO und IES (Ion and Electron Sensor) eines von drei Instrumenten, die unter Leitung der NASA entwickelt wurden.[39]
  • Das Bildgebungssystem OSIRIS (Optical, Spectroscopic and Infrared Remote Imaging System) mit zwei Kameras: Weitwinkel mit 12° × 12° und Tele mit 2,2° × 2,2° Sichtfeld. Jede mit Spiegeloptik, Filterrad und 4-Megapixel-Sensor. Zum Orientieren sowie Fotografieren insbesondere der Partikelwolke und der Oberfläche des Kometen hinunter bis zu 2 cm Auflösung bei größter Annäherung auf 1 km Abstand, in sichtbaren und nahen infraroten Spektralbereichen. Auch zur Suche eines Landeplatzes für den Lander.[40]
  • VIRTIS (Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer) soll mittel bis gering aufgelöste Bilder vom Kometenkern schießen, aus denen sich auf die räumliche Verteilung von gefundenen Elementen schließen lässt.
  • Das Instrument MIRO (Microwave Spectrometer for the Rosetta Orbiter) soll für die Moleküle CO, CH3OH, NH3, H216O, H217O und H218O die Ausgasungsrate aus dem Kometenkern und die Verteilungsfunktionen für Fluggeschwindigkeit und angeregte Zustände messen. Nach diesen Molekülen wurde auch in der Nähe der Asteroiden Ausschau gehalten. Diese hochauflösende Molekülspektroskopie geschieht an zahlreichen im 0,5-mm-Band fest eingestellten Frequenzen. Zusätzlich gibt es dort und im 1,9-mm-Band breitbandige Kanäle zur Messung von Temperatur und Temperaturgradient an der Oberfläche der besuchten Himmelskörper.[41]
  • ROSINA (Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis) besteht aus einem DFMS (Double Focusing Mass Spectrometer) und einem Flugzeit-Massenspektrometer RTOF, die Ionen und Neutralgasteilchen nachweisen können. Dadurch lassen sich zum Beispiel die Zusammensetzung der kaum vorhandenen Kometenatmosphäre und Wechselwirkungen der Teilchen bestimmen.
  • Für die Untersuchung des Kometenstaubs wird COSIMA (Cometary Secondary Ion Mass Spectrometer) ebenfalls mit einem Massenspektrometer die Häufigkeiten von Elementen, Isotopen und Molekülen bestimmen.
  • Das hochauflösende Rastersondenmikroskop MIDAS (Micro-Imaging Dust Analysis System) kann die Feinstruktur einzelner Staubteilchen abbilden.
  • Das RPC (Rosetta Plasma Consortium) beinhaltet Ionen- und Elektronendetektoren sowie ein Magnetometer. Sie messen physikalische Eigenschaften des Kerns und der Koma sowie die Wechselwirkungen zwischen Koma und Sonnenwind.
  • Das CONSERT-Experiment (Comet Nucleus Sounding Experiment by Radio wave Transmission) erkundet die Struktur der Kometenkerns.
  • GIADA (Grain Impact Analyser) untersucht die Koma und bestimmt die Anzahl, Größe und Geschwindigkeit der darin befindlichen Staubkörner.
  • Durch Nutzung des Kommunikationssystems bestimmt RSI (Radio Science Investigation) das Gravitationsfeld des Kometenkerns und daraus seine Masse und Massenverteilung.

Weitere zehn Instrumente befinden sich an Bord des Landers, deren Daten über Rosetta als Relaisstation zur Erde gelangen. Die wissenschaftlichen Daten werden auf einem Solid-State-Speicher mit 25 GBit (Mindestkapazität am Ende der Mission) gespeichert.

Herausforderungen und Besonderheiten der Mission

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Durch die Rosettamission wird in einigen Bereichen der Weltraumforschung Neuland betreten. Das Missionsprofil weist mehrere Besonderheiten auf.

Störeinflüsse im Orbit um den Kometen

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Zur Erforschung des Kometen wurde in einen Orbit um ihn eingeschwenkt. Wegen seiner unregelmäßigen Form weicht sein Gravitationspotential stark von einem kugelsymmetrischen Zentralpotential ab, was deutliche Bahnstörungen verursacht. Dabei sind weitere Effekte zu berücksichtigen:[42]

  • der Strahlungsdruck der Sonne
  • Die Koma des Kometen entsteht in Sonnennähe durch Ausgasungen aus aktiven Stellen des Kometen. Der Teilchenstrom bewirkt durch Anstoss eine Beschleunigung. Daneben tritt durch die (stationäre) Teilchenwolke um den Kometen eine Abbremsung der Sonde ein.
  • die Gezeitenkraft der Sonne.

Orientierung und Navigation in Kometennähe

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Dirigiert wird Rosetta vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt. Wegen der großen Laufzeit der Kommunikationssignale (ca. 30 min) ist jedoch eine direkte Steuerung von der Erde aus nicht möglich. Die Steuerung der Abläufe auf Sonde und Lander erfolgt durch vorprogrammierte Sequenzen, die teilweise Vorgaben für Regelkreise enthalten. Insbesondere betrifft das die Lageregelung.

Sonstiges

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Das Minor Planet Center, das erdnahe Asteroiden beobachtet, veröffentlichte in einem Zirkular vom 8. November 2007 die Entdeckung eines Objektes, das sehr nahe an der Erde vorbeifliege, und gab ihm die Katalogbezeichnung 2007 VN84. Schnell stellte sich heraus, dass in Wirklichkeit die Raumsonde Rosetta auf ihrem Anflug zum zweiten Swing-By-Manöver an der Erde beobachtet wurde. Die Bezeichnung wurde daher wieder zurückgezogen.

Darüber hinaus entdeckte das Forscherteam Anfang November 2007 einen Körper, der Rosetta zu folgen schien. Der Abstand verringerte sich bis auf wenige 100.000 km beim Vorbeiflug an der Erde am 13. November. Nachdem verlorengegangene Bauteile der Sonde selbst ausgeschlossen werden konnten, wurde ein Objekt der die Erdbahn kreuzenden Apollo-Asteroiden vermutet.[43]

Die Form des Kometen wird in den Medien als Kartoffel, später, mit genauer werdendem Bild, als Badeente beschrieben.[44][45] Philae landet später am kleineren Kopf des Komets, also quasi am Kopf der Ente.

Der britische Physiker Matt Taylor, dessen Aufgabe es als "Lead Scientist" – führender Wissenschaftler – des Projekts ist, die Ansprüche der Forscher mit dem sicheren Betrieb der Sonde zu vereinen, bot - um seine Jobbewerbung zu bekräftigen - eine Wette an: Wenn er Rosetta nach Jahren aus dem "Winterschlaf" wieder wecken wird können, wird er sich – als weiteres – ein Rosetta-Tattoo stechen lassen. Er löste die Wette am 18. März 2014 ein. Das Motiv am rechten Oberschenkel zeigt auch schon optimistisch vorausblickend die gelandete Tochtersonde – blau wie Rosettas Sonnensegel.[46][47]

Gemessene Schwingungen des Magnetfelds von Tschuri – mit Frequenzen von 40–50 mHz, jedoch in den hörbaren Bereich angehoben – präsentiert Rosetta’s Plasma Consortium online als Kometengesang, der binnen 2 Tagen eine Million mal gehört wird.[48]

Am Tag seiner Landung zeigte das Google Doodle ein Bild des Landers Philae.[49]

Zur Landung der Tochtersonde zitierte science.ORF.at im Live-Ticker den Singlehit Rosetta aus 1971 von Alan Price.[50]

Literatur

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Partner

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Sonstige

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Einzelnachweise

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  1. Rosetta - Sonde - Lanceur
  2. 틀:Internetquelle
  3. ESA: Rosetta arrives at comet destination, 6. August 2014.
  4. 틀:Internetquelle
  5. Jill Kamil: Aswan and Abu Simbel: History and Guide. American University in Cairo Press 1993, ISBN 977-424-321-8, S. 77, 틀:Google Buch
  6. How Philae got its name - 유튜브. Bericht von Serena Olga Vismara, die den Namen Philae für den Lander auswählte.
  7. Andrew Warner: After more than a decade, ESA’s Rosetta Mission arrives at Comet 67P, Long Now-Blog, 8. August 2014.
  8. 틀:Internetquelle
  9. 틀:Internetquelle
  10. Thomas Kopietz: Rosetta sucht die Ur-Materie. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 7. August 2014.
  11. Philae wird auf kleinerem Kometenkopf landen, Kurier.at, 15. September 2014
  12. 틀:Internetquelle
  13. 틀:Internetquelle
  14. 틀:Internetquelle
  15. 틀:Internetquelle
  16. ESA: Rosetta flyby confirmed, 5. September 2008.
  17. ESA: Steins: A diamond in the sky, 6. September 2008.
  18. DLR: Kometensonde Rosetta sendet einzigartige Bilder vom Asteroiden Lutetia, 10. Juli 2010.
  19. ESA: Rosetta's target comet is becoming active, 15. Mai 2014.
  20. ESA: Rosetta's comet sweats two glasses of water a second, 30. Juni 2014.
  21. ESA: The dual personality of comet 67P/C-G, 17. Juli 2014.
  22. Raumfahrer.net Größe und Masse von Tschurjumow-Gerasimenko - Teil 2
  23. ESA: Rosetta comet probe enters hibernation in deep space, 8. Juni 2011.
  24. ESA: The Big Burns Part 3, 17. Juni 2014.
  25. ESA: Rosetta's orbit around the comet, 20. Januar 2014, mit Animation.
  26. 틀:Internetquelle
  27. 틀:Internetquelle
  28. Philae wird auf kleinerem Kometenkopf landen, Kurier.at, 15. September 2014, abgerufen am 13. November 2014
  29. 틀:Internetquelle
  30. 틀:Internetquelle
  31. 틀:Internetquelle
  32. Farewell ‘J’, hello Agilkia / Rosetta / Space Science / Our Activities / ESA
  33. Rosetta’s trajectory: October – December
  34. 틀:Internetquelle
  35. 틀:Internetquelle
  36. 틀:Internetquelle
  37. http://www.simpack.com/fileadmin/simpack/doc/usermeeting04/um04_maxplanck_hilch.pdf Hilchenbach, M. (2004). "Simulation of the Landing of Rosetta Philae on Comet 67P/Churyumov-Gerasimenko". SIMPACK User Meeting. 9.–10. November 2004. Wartburg/Eisenach. S. 25. Abgerufen 14 November 2014.
  38. DLR: Rosetta in Zahlen – Technische Daten und Missionsverlauf, 17. Januar 2014.
  39. JPL: NASA Instruments on Rosetta Start Comet Science.
  40. MPS: OSIRIS: Optical, Spectroscopic, and Infrared Remote Imaging System.
  41. S. Gulkis et al.: MIRO: Microwave Instrument for Rosetta Orbiter. Space Science Reviews, 128, 2007, S. 561–597, doi 10.1007/s11214-006-9032-y.
  42. Daniel Schiller: Orbitsimulation um unsymmetrische rotierende Objekte unter Berücksichtigung verschiedener Störeinflüsse. Dipl.-Arbeit. Universität der Bundeswehr, Institut für Raumfahrttechnik, München 2002.
  43. 틀:Internetquelle
  44. 틀:Internetquelle
  45. 틀:Internetquelle
  46. Rosettas größter Fan – Matt Taylor trägt Rosetta-Sonde auf seinem Bein (mit Video), 3sat.de, 1. November 2014, abgerufen am 13. November 2014
  47. Ein "wilder Hund" als Rosetta-Chefwissenschaftler, Wolfgang Greber (mit Video), diepresse.com, 12. November 2014, abgerufen am 13. November 2014
  48. A SInging Comet, Rosetta’s Plasma Consortium, 11. November 2014, abgerufen am 13. November 2011
  49. Philae robotic lander lands on comet 67P/Churyumov–Gerasimenko
  50. Kometenlandung geglückt - gleich zweimal?, "Rosetta"-Liveticker, 12. November 2014, 17:56, abgerufen a, 13. November 2014

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Kategorie:Asteroiden- und Kometensonde Kategorie:Raumfahrtmission 2004 Kategorie:ESA