사용자:Sungzungkim/Kopitz

Klaus Martin Kopitz: Beethovens Berufung nach Kassel an den Hof Jérôme Bonapartes *** Eine Spurensuche

** https://klaus-martin-kopitz.de/Texte/Kassel.pdf

** Beethovens Berufung nach Kassel stellt eine der rätselhaftesten Episoden seiner Biographie dar. Hinlänglich bekannt ist nur ihr spektakuläres Ende, der am 1. März 1809 geschlossene »Rentenvertrag«, aus dem ihm von nun an jährlich 4000 Gulden zuflossen. Es waren Erzherzog Rudolph sowie die Fürsten Joseph Lobkowitz und Ferdinand Kinsky, die Beethoven auf diese Weise in Wien halten konnten. Auslöser war das »französische Intermezzo«, dem im Folgenden erstmals nachgespürt werden soll. Das betrifft den historischen Kontext sowie sechs Personen, die dabei eine Rolle gespielt haben könnten und einige Aufmerksamkeit verdienen. Neben Johann Ignaz Willmann sind es Karl August von Malchus, Johann Friedrich Reichardt, Georg Christoph Grosheim, Friedrich Ludwig III Graf Truchsess zu Waldburg und Carl Le Gaye.

(( https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_III._Truchsess_zu_Waldburg ))

I – Johann Ignaz Willmann

Es war am Freitag, den 2. Dezember 1808, als die Sängerin Marianne Willmann geb. de Tribolet (1768–1813), die mit ihrem Gatten, dem Geiger und Cellisten Johann Ignaz Willmann (1739–1815) seit 1805 am Kasseler Hoftheater engagiert war, ein Konzert im Hotel Westphälischer Hof gab. Im Mittelpunkt stand die Kantate Il trionfo della musica des Dresdner Kapellmeisters Joseph Schuster. Wie das Journal des Luxus und der Moden berichtet, debütierte im selben Konzert Mariannes Tochter Caroline Willmann (1796–1860): »Im Zwischenact spielte die zwölfjährige Tochter der Madame Willmann ein Conzert von Beethoven sehr brav, mit viel Präcision und Fertigkeit, und berechtigt zu vielen Erwartungen.«1

(( 1 _ Journal des Luxus und der Moden 24 (1809), Februar, S. 87–99 (»Winterunterhaltungen in Cassel, im December 1808 und Januar 1809«, gezeichnet »D.«), hier S. 93. ))